102 km (874 km)
über Route 5
Vor der Abfahrt habe ich noch Brot gekauft und bin dann um 9:15 Uhr auf der Strecke gewesen. Lange Zeit bin ich in einem Wolkenloch gefahren. War ich zu schnell, reichte ein Pinkelpause, damit es mich wieder einholt. Das ging so 60 km gut, aber dann erwischte mich auf 6 km sintflutartiger Regen! Der hörte schlagartig auf, 2oo m weiter war die Straße trocken! So kam ich doch noch zu meiner Kaffeepause, die hatte ich im Regen schon abgeschrieben. Ich saß sogar mit freiem Oberkörper in der Sonne! Beim Einpacken fing es aber schon wieder an zu regnen, aber diesmal war ich auf einem Rastplatz (der war schon 80 km vorher angekündigt worden) mit Klo zum Umterstellen.
Am Ortseingang von Blue River kam mir Rena entgegen. Sie ist aus Siegen und fährt auf ihrem Velotraum fast exakt meine angepeilte Route, aber in entgegengesetzter Richtung. Spontan bleibt sie doch in Blue River und wir teilen uns einen Stellplatz auf dem Campingplatz. Ich habe also für mein erstes Zelten im Bärenland eine Mitstreiterin. Und jeder kann dem anderen Tipps für die bevorstehende Route geben!
Rena mit unseren beiden Velotraum |
Schmunzler des Tages: Plötzlich sah ich den Japaner über den Campingplatz fahren, den ich schon vorgestern am Streckenrand getroffen hatte. Dort wartete er auf das Begleitfahrzeug, denn er hatte Schlauch und Mantel kaputt. Er war auf einer Tour über den Icefield Parkway und darüber hinaus. Er hatte Spaß daran, dass ich schon in seiner Heimatstadt Nagoya mit dem Rad war und dass ich einen Japan-Aufnäher auf meiner Lenkertasche habe. Später kam er sogar nochmal zurück und brachte selbstgesammelte Blaubeeren sowie seine Visitenkarte, auf der auch sein kanadischer Spitzname Powder-Mori steht, weil er einer der wenigen Japaner ist, der im Pulverschnee Ski fährt (beim Heliskiing).